In einer neuen, aufwendigen Dokumentation wird die Bedeutung der römischen Seefahrt umfassend beleuchtet, TRANSMARE-Mitglieder und der 1:1-Nachbau eines römischen Handelsschiffes stehen im Mittelpunkt. Die Bissula wurde auf Grundlage archäologischer Grabungsbefunde in originalgetreuer Größe rekonstruiert und mithilfe historischer Handwerkstechniken an der Universität Trier nachgebaut. Im Sommer 2023 ging es von der Trierer Bauhalle aus ins Mittelmeer, wo das Schiff unter realen Bedingungen getestet und wertvolle Daten für die Forschung gesammelt wurden. Arte begleitete das Vorhaben und veröffentlicht nun im Februar 2025 das Ergebnis der umfangreichen Dreharbeiten. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse durch Trierer Forschende sowie aktueller archäologischer Forschungen im gesamten Mittelmeerraum wirft die Dokumentation ein neues Licht auf die maritime Infrastruktur und die Seefahrt des Imperium Romanum. Ergebnis ist ein kurzweiliger und sehenswerter Film, den Sie jetzt hier in der arte-Mediathek ansehen können. Wir danken allen Beteiligten, vor allem Peter Prestel und seinem Team für die gute Zusammenarbeit und den gelungenen Film! Vergangene Formate in Film und Fernsehen, die die TRANSMARE-Forschung beleuchten, finden Sie jederzeit hier auf unserer Website: Presse & Medien
Das TRANSMARE-Institut vergibt gemeinsam mit dem Forschungszentrum Europa zweimal jährlich aus Mitteln der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz 2024-2028 im interdisziplinären Verbundprojekt „Maritime Transfers“ aus dem Jeanne Baret-Förderfonds Anschubstipendien für Nachwuchswissenschaftlerinnen, die sich schwerpunktmäßig mit dem maritimen Raum und seinen Akteur*innen beschäftigen. Gezielt gefördert werden Wissenschaftlerinnen am Übergang zur nächsten Qualifikationsstufe, der häufig mit hohem zeitlichen und finanziellen Druck verbunden ist. Das Stipendium dient der finanziellen Unterstützung in Vorbereitung eines Stipendien- oder Drittmittelantrags zur Förderung der anstehenden wissenschaftlichen Qualifikationsphase. Ziel des Jeanne Baret-Förderfonds ist, angehende (Post-)Doktorandinnen zu unterstützen und dem „Drop-Out“ hochqualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen entgegenzuwirken. Die Frist der aktuellen Ausschreibung endet am 15. März 2025. Weitere Informationen finden sich hier.
Im Rahmen des TRANSMARE-Forschungskolloquiums begrüßten wir am 22. Januar 2025 die renommierte Althistorikerin Prof. Dr. Sitta von Reden von der Universität Freiburg. Der öffentliche Vortrag zog zahlreiche Interessierte an, sodass der Veranstaltungsraum bis auf den letzten Platz gefüllt war. Unter dem Titel „Gab es eine maritime Seidenstraße? Römische Münzen in Thailand und Vietnam“ präsentierte sie ihre Forschungsergebnisse zu Handelsverbindungen zwischen dem Römischen Reich und Südostasien. Dabei schlug sie eine Rekonstruktion des Mythos der Seidenstraße vor.
Mitte Januar 2025 durften wir an der Universität Trier die amerikanische Historikerin Prof. Dr. Helen Rozwadowski von der University of Connecticut willkommen heißen. Die international renommierte Expertin für Ocean History besuchte das TRANSMARE-Institut für drei Tage und gab inspierende Impulse im Rahmen des (Post-)Doktorand*innen-Kolloquiums, ihres Abendvortrags und methodischen Diskussionen in interdisziplinärer Runde. Kolloquium und Buchbesprechung: Vast Expanses im Fokus Nachdem die Nachwuchswissenschaftler*innen ihre aktuellen Projekte im Kolloquium vorgestellt hatten, stand die Besprechung von Helen Rozwadowskis Publikation Vast Expanses (2019) auf dem Programm. In ihrem Buch beleuchtet Rozwadowski die historischen, kulturellen und politischen Dimensionen der Weltmeere und macht deutlich, wie sie das Verständnis globaler Entwicklungen geprägt haben. Die persönliche Anwesenheit der Autorin ermöglichte es den Teilnehmenden, direkt mit ihr über zentrale Thesen und die Entstehungsgeschichte des Werks zu diskutieren. Abendvortrag: Visualisierungen der Unterwasserwelt im 19. Jahrhundert Am Donnerstagabend zog Helen Rozwadowski das Publikum mit ihrem öffentlichen Vortrag „Visualizing the Undersea: Science, Technology and Imagination in Nineteenth-Century Representations“ in ihren Bann. Sie zeigte eindrucksvoll, wie Wissenschaft, Technologie und Imagination im 19. Jahrhundert zusammenwirkten, um die Unterwasserwelt sichtbar und verständlich zu machen. Spannende Einblicke in die damaligen Vorstellungen vom Meer regten zu Diskussionen an. Round Table: Interdisziplinärer Austausch am Freitag Der Besuch fand seinen Abschluss in einem interdisziplinären Round Table, bei dem Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenkamen, um aktuelle Fragestellungen und Diskurse der maritimen Forschung zu beleuchten. Die Diskussionen waren geprägt von einem intensiven Austausch zur Frage nach aktuellen Debatten in den Maritime Studies und der Ocean History. Wir danken Prof. Dr. Helen Rozwadowski herzlich für ihren Besuch und die bereichernden Impulse.
Am Donnerstag, den 16. Januar 2025, fand das diesjährige (Post-)Doktorand*innen-Kolloquium des TRANSMARE-Instituts statt. Ab 9:00 Uhr versammelten sich Mitglieder des Instituts und interessierte Gäste im Raum N1, um aktuelle Forschung unserer Nachwuchswissenschaftler*innen zu diskutieren. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Präsentation aktueller Forschungsprojekte von Doktorand*innen und Postdoktorand*innen, die ein breites Spektrum an maritimen Fragestellungen von der Antike bis in die Neuzeit abdeckten. Dabei waren unterschiedlichste Disziplinen wie Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Archäologie und Philologie vertreten. Ziel des Kolloquiums ist es, den Teilnehmer*innen eine Plattform zu bieten, um die inhaltlichen, methodischen und theoretischen Grundlagen ihrer Arbeiten in einem kollegialen Rahmen zu diskutieren. Das Kolloquium wurde in diesem Semester von Mateo González Vázquez organisiert und bot erneut einen Einblick in die Vielseitigkeit und Relevanz maritimer Forschung: Peter Johann beleuchtete die Befahrbarkeit des Roten Meeres unter den Römern. Hailian Chen widmete sich der Rolle von Kohle in der frühen Industrialisierung Chinas im späten 19. Jahrhundert. Julian Heinz diskutierte die Leistungsfähigkeit römischer Handelsschiffe und deren Einfluss auf antiken Handel und Konnektivität. Max Fiederling präsentierte die Suche nach den antiken Häfen von Trier. Carolin Böttcher untersuchte die Vorstellung des Westens von Irland in Kunst und Sprache. Afnen Habibi analysierte den Weintransport in Ägypten nach der islamischen Eroberung aus papyrologischer Perspektive. Ein besonderes Highlight des Kolloquiums war die Buchbesprechung mit Prof. Helen M. Rozwadowski (University of Connecticut). Als Autorin von Vast Expanses: A History of the Oceans (London, 2019) brachte sie zentrale Themen der maritimen Geschichte ein und bereicherte die Diskussionen durch ihre Expertise aber auch persönliche Einblicke. Hier entlang zum detaillierten Programmflyer
Das Schiff als Bild (1450–1600) Internationale Tagung | Organisation: Jun.-Prof. Dr. Markus Rath (Kunstgeschichte) in Kooperation mit dem TRANSMARE-Institut, Universität Trier In religiöser und profaner Graphik und Malerei, in maritimen Hafen- und Landschaftsdarstellungen aber auch auf Landkarten, Globen oder in der Goldschmiedekunst treten im 16. Jahrhundert hochinformierte Schiffsbilder zutage. Auch die in dieser Zeit entwickelten Embleme werden von zunehmend detaillierten Schiffsdarstellungen begleitet. Als Phänomen einer allgemeinen Welterschließung, die auch die maritimen Gefilde erfasste, verweist das Schiff als Bildvehikel nicht nur auf künstlerische und technologische Entwicklungen, sondern beförderte eine politische Ikonologie zugunsten neuer wirtschaftlicher Interessen. Im Rahmen einer internationalen Tagung vom 16.–17. Juni 2025 an der Universität Trier soll dieser Darstellungswandel von Schiffen zwischen 1450 und 1600 erörtert und diskutiert werden. Bereits in der Antike dienen Bilder und Modelle von Schiffen als Motive des Transfers und Symbole dynamischer Machtentfaltung. Im Mittelalter wird ‚navis‘ begrifflich als Versammlungsort von Gläubigen verwendet. Auch in literarischer und philosophischer Hinsicht stellt das Schiff diachron eines der Hauptmotive metaphorischen Weltwissens dar. Zuvor symbolisch oder zeichenhaft eingesetzt, nimmt die Anzahl authentischer Schiffsbilder ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert signifikant zu. Diese Entwicklung veranschaulicht beispielhaft den Wandel bildgetragener Wissenssysteme in der Vormoderne. Im Rahmen der Konferenz an der Universität Trier werden frühneuzeitliche Darstellungen von Schiffen hinsichtlich ihrer künstlerischen, technologischen, epistemischen sowie politischen Gehalte befragt. Die Veranstaltung des Faches Kunstgeschichte ist Teil der Forschungsinitiative Transmare, dem Trierer Institut zur interdisziplinären und epochenübergreifenden Erforschung des Maritimen und des maritimen Transfers von Menschen, Gütern und Ideen von der Antike bis zur Gegenwart. Die Tagung versteht sich insbesondere als ein Angebot und Forum für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, um eigene Forschungsprojekte zu präsentieren und zu diskutieren. Wir freuen uns über Vorschläge für 20-minütige Vorträge aus den Bereichen Kunstgeschichte, Geschichte, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie sowie verwandter Disziplinen. Bitte senden Sie ein Abstract von 300–400 Wörtern sowie einen aktuellen Lebenslauf bis zum 31. Januar 2025 an: rath@uni-trier.de sowie an transmare@uni-trier.de. English Version Call for Papers The Ship as Image (1450–1600) International Conference, June 16–17, 2025, University of Trier Organization: Jun.-Prof. Dr. Markus Rath (Art History) in cooperation with the TRANSMARE Institute, University of Trier In the 16th century, highly informative images of ships appeared in religious and secular prints and paintings, in maritime port and landscape depictions, but also on maps, globes and in goldsmith’s work. The emblems developed during this period were also accompanied by increasingly detailed representations of ships. As a phenomenon of a general exploration of the world that included the maritime realm, the ship as an image carrier not only points to artistic and technological developments, but also promotes a political iconology in favour of new economic interests. This change in the representation of ships between 1450 and 1600 will be discussed and debated at an international conference to be held at the University of Trier on 16 and 17 June 2025. In ancient times, images and models of ships were used as motifs for transmission and as symbols of the dynamic display of power. The term ’navis‘ was used to describe a meeting place for the faithful in the Middle Ages. From a literary and philosophical point of view, the ship is also one of the main motifs of metaphorical knowledge of the world in a diachronic sense. Previously used symbolically or allegorically, the number of authentic ship paintings increased significantly from the second half of the 15th century. This development exemplifies the transformation of pictorial knowledge systems in the pre-modern age. The conference at the University of Trier will examine early modern representations of ships in terms of their artistic, technological, epistemic and political content. The event, organised by the Department of Art History, is part of the research initiative TRANSMARE, an interdisciplinary institute for the study of the transfer of people, goods and ideas from antiquity to the present. In particular, the conference will provide an opportunity and forum for young scholars to present and discuss their own research projects. We welcome proposals for 20-minute papers in the fields of art history, history, history of science, philosophy and related disciplines. Please send an abstract of 300-400 words and a current CV by 31 January 2025 to: rath@uni-trier.de and transmare@uni-trier.de.
Am 13. Januar 2025 präsentierte der Archäologe Prof. Dr. Stefan Hauser (Universität Konstanz) im Rahmen des öffentlichen TRANSMARE-Forschungskolloquiums seine aktuelle Forschung zu Charax Spasinou, Hauptstadt der antiken Region Mesene. Prof. Hauser beleuchtete die strategische Lage der Stadt am Persischen Golf, ihre Bedeutung als Handelsdrehscheibe zwischen Ost und West sowie die kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen, die sie prägten. Spannende Einblicke in seine Grabungstätigkeiten und archäologische Funde rundeten den Vortrag ab.
Wir gratulieren Prof. Dr. Bernhard Swoboda und Adrian Schütz, MSc., die beim Annual Meeting der European International Business Academy (EIBA) in Espoo (Finnland) im Dezember 2024 gleich zwei Auszeichnungen gewonnen haben: Ausgezeichnet wurde ihr Paper „Institutional Distances and E-Commerce Firms‘ Standardization of Online Offers and Services“ als „Bestes Paper im Track International Marketing“ sowie mit dem „GSJ Global Strategy Research Best Paper Prize Runners-up“. Damit legen die beiden TRANSMARE-Mitglieder eine entscheidende Grundlage für ihre zukünftige Forschungen mit maritimem Bezug.
Im Rahmen des Kolloquiums des Zentrums der Altertumswissenschaften der Universität Trier gab das TRANSMARE-Mitglied Dr. Simon Lentzsch am 9. Januar 2025 spannende Einblicke in sein aktuelles Forschungsprojekt „Massalia und Südgallien. Kulturkontakte, Kooperation und Konflikte am Golf von Lion (600–49 v. Chr.)“. Im Anschluss an den Vortrag wurde angeregt diskutiert.
Am 11. Dezember 2024 fand unsere zweite TRANSMARE-Plenumssitzung in 2024 statt. Nach der Vorstellung unserer neuen Mitglieder, erhielten alle Anwesenden Einblicke in die Entwicklungen des vergangenen Jahres, darunter ein Update zur neuen Website sowie zur Schriftenreihe des Instituts, und Ausblicke auf das kommende Jahr. Ein besonderes Highlight waren die Kurzvorstellungen laufender Projekte unserer Stipendiat*innen, die spannende Einblicke in ihre maritimen Forschungsthemen boten: Mabi Angar, Begehrtes Blau. Lapislazuli / Ultramarin aus Badachschan im mittelalterlichen Mediterraneum Carolin Böttcher, The Coastal Imagination: Irish Ecopoetics and the Limits of the Imagination Hailian Chen, Mobilizing Global Matters: Shipping Intelligence, Media, and Commodities in China‘s Industrial Transition, 1850-1895 Afnen Habibi, Shipping Wine in Muslim Egypt Ulrike Kern, Vom Seestück zur Seelandschaft und die Genese der Meeresdarstellung in der europäischen Malerei der Vormoderne Alexander Strauß, Der antike Seehandel im Persischen Golf und Indischen Ozean Der Nachmittag klang in gemütlicher Atmosphäre bei Glühwein, Saft und weihnachtlichem Gebäck aus und bot so auch Gelegenheit für Austausch, Vernetzung und das gemeinsame Feiern der Erfolge des vergangenen Jahres. Wir danken allen Teilnehmenden und freuen uns auf die weiterhin gute Zusammenarbeit in 2025!