ERC Consolidator Grant STRADA

Die Fähigkeiten der Römer im Bereich des Warentransports haben bereits früh das Interesse der Forschung auf sich gezogen. Selbst leicht verderbliche Lebensmittel wie Austern lassen sich in Militärlagern an der Peripherie finden und standen frisch angeblich sogar Kaiser Trajan zur Verfügung, während dieser sich in Parthien aufhielt. Der weite Handel selbst solcher Waren legt nahe, dass Handelszeiten berechnet werden konnten.

Das ERC STRADA Projekt möchte diese Annahme mithilfe einer dynamischen, agentenbasierten Simulation nachvollziehen und möglichst genaue Transportzeiten errechnen. Ziel ist es dabei nachzuweisen, dass Verkehrszeiten bereits in der Antike evaluier- und berechenbar waren. Zu diesem Zweck werden eine Reihe von Daten erhoben zu denen die lokale Topographie, historische Wetterdaten, verschiedene Transportmittel (zu Wasser und zu Land), unterschiedliche Ladungen, die Ermüdung der Akteure und notwendige Pausen und Ladezeiten gehören. Der erste Schritt stellt jedoch die möglichst präzise Rekonstruktion der Verkehrswege für das Untersuchungsgebiet – der Verbindung Aquileia nach Lauriacum um 100 n. Chr. – dar. Dabei werden neben Straßen auch die Wasserwege, wie Flüsse und Seen in den Blick genommen.

 

Projektleitung: Prof. Dr. Leif Scheuermann

Beteiligte: Postdocs: Dr. (des) Max Fiederling (archäologische Rekonstruktion der Wasserwege); Dr. Christian Beck (archäologische Rekonstruktion der Landwege)

Doktoranden: Melinda Christianson (M.A.) (Experimente und römische Wägen); Timon Wiechert (M.A.) (historische Wasserwirtschaft)

Studentische Hilfskräfte: Mats Roth, Erik Rüssel, Jonas Tabot