Transmare-Institut | Trierer Institut zur Erforschung des Transfers von Menschen, Gütern und Ideen von der Antike bis zur Gegenwart Im Forschungsverbund TRANSMARE haben sich seit 2015 mehr als 50 Wissenschaftler*innen zusammengeschlossen, um den maritimen Raum epochenübergreifend zu erforschen. Ausgehend von den aktuellen Globalisierungsdebatten, welche nicht nur die Wirtschaft, sondern zunehmend auch die Wissenschaft, Kunst und Kultur prägen, kann die Analyse maritimer Ökonomien zu einem tieferen Verständnis wirtschaftlicher, politischer und kultureller Praktiken führen. Von der Annahme ausgehend, dass Seeverbindungen nicht nur Transportwege sind, sondern ‚Orte‘ der kulturellen Interaktion, die dem Austausch von Waren, Gütern, Artefakten und Ideen dienen, lassen sich durch Untersuchungen in der Perspektive langer Dauer wichtige Erkenntnisse sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft gewinnen. Schon für die Antike kann man Globalisierungseffekte nachweisen, die auf das Engste mit der intensiven Nutzung von Seeverbindungen, der immer effektiveren Transportkostenökonomik und dem an Bedeutung zunehmenden Transport von Menschen und Waren im großen Stil und über weite Distanzen hinweg, zusammenhängen. Verfolgt man dieses Phänomen von der Antike bis zur Gegenwart, lassen sich höchst innovative Diskursfelder eröffnen, die qualitative Verfahren des Quellenstudiums mit quantitativen Analyseverfahren zur ökonomischen Entwicklung kombinieren. Der Forschungsverbund TRANSMARE untersucht Seeverbindungen, welche die Entwicklung komplexer Wirtschaftssysteme, den Austausch kultureller Praktiken sowie die Herausbildung globaler Wissensnetzwerke befördern. Die maritime Welt bildet den thematischen Transferrahmen, innerhalb dessen Waren und Güter, technische Instrumente und handwerkliche Fähigkeiten sowie Motive und Geschichten getauscht und veräußert werden (maritime Ökonomie). Seinen methodischen Schwerpunkt hat TRANSMARE in wirtschafts- und kulturhistorischen Verfahren, die sich nicht komplementär, sondern ergänzend gegenüberstehen. Eine wichtige Verbindung stellt hierbei der Einsatz maritimer Technologien dar. Diese werden als technologische Inventionen in historischer Perspektive untersucht und dienen zugleich selbst als Analyseinstrument. Der Untersuchungsrahmen von TRANSMARE spannt sich folglich von der Antike bis zur Gegenwart. Berücksichtigt werden Seeverbindungen des Mittelmeers, des Schwarzen Meers, der Nord- und Ostsee, der atlantischen und pazifischen Gebiete sowie des Indischen Ozeans, die früh zur Ausbildung internationaler ‚Handelsnetze’ beitragen. An ihnen können globale Mechanismen und Systeme von langer Dauer aufgezeigt, maritime Ökonomien fächerübergreifend ausgewiesen und die Maritime Studies durch einen methodisch konzisen Ansatz ergänzt werden. Das TRANSMARE-Institut sieht seine Aufgabe in: Initiierung von Forschungsprojekten Förderung und Vorbereitung von Publikationen, insbesondere im Bereich der Forschungen zum Transfer von Menschen, Gütern und Ideen von der Antike bis zur Gegenwart Mitwirkung in der Lehre, die auch durch die Beteiligung von Studierenden an den Forschungsprojekten gefördert wird Aufbau einer Forschungsdokumentation (Bibliothek, Digitale Bibliothek etc.) Organisation von Vorträgen und Tagungen im Rahmen der Schwerpunkte des TRANSMARE-Instituts Beratung wissenschaftlich interessierter Stellen und Personen in und außerhalb der Universität Koordination von Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Universität im Bereich des maritimen Transfers von Menschen, Gütern und Idee in der Perspektive langer Dauer