Einfluß des Mittelmeerraums: Die Ortsangaben im Buch Josua – Fortsetzungsantrag bewilligt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte mit Schreiben vom 9. August 2021 den Fortsetzungsantrag (GA 1532/5-3) zum Josua-Projekt von Prof. Dr. Erasmus Gaß.

Das Forschungsprojekt untersucht die Ortsangaben des alttestamentlichen Buches Josua in historischer und literarischer Hinsicht. Es steht im Zusammenhang mit der Kommentierung des Josuabuches in der Reihe „Das Alte Testament Deutsch“ durch Prof. Gaß. In der zweiten Arbeitsphase sollen die Textbereiche Jos 16–17 (Efraim und Manasse) und Jos 19 (Simeon, Sebulon, Issachar, Ascher, Naftali und Dan) in methodisch vergleichbarer Weise wie zu Jos 18 aufgearbeitet werden, damit zu den Landverteilungstexten in Jos 16–19 zum ersten Mal eine abgeschlossene historisch-topographische und literarisch-topographische Untersuchung vorliegt. Dabei werden textbezogene Fragen der literarischen Topographie (welche Zusammenhänge stellen die Texte zwischen den Ortsangaben her? oder: welche Aussagekraft haben die Ortsangaben im Erzählgefälle des Texts?) mit biblisch-archäologischen Fragestellungen der historischen Topographie korreliert. Auf diese Weise kann die methodisch innovative Analyse, die von Prof. Gaß seinen Mitarbeitern in der ersten Arbeitsphase geleistet wurde, zu einem guten Abschluss gebracht werden.

Mithilfe der Topographie werden Grenzen gezogen und Stammesgebiete abgesteckt. Da das Land Israel stets in einen West-Ost-Konflikt oder Nord-Süd-Konflikt zwischen den Großmächten eingebunden war, zeigt sich in der historischen Topographie mit ihren Namensangleichungen und Namenswechseln auch die Beeinflussung durch die Mächte des Mittelmeerraums.