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CfP zur internationalen Tagung „Das Schiff als Bild (1450–1600)“ | 16. und 17. Juni 2025

Das Schiff als Bild (1450–1600)

Organisation: Jun.-Prof. Dr. Markus Rath (Kunstgeschichte) in Kooperation mit dem TRANSMARE-Institut, Universität Trier

In religiöser und profaner Graphik und Malerei, in maritimen Hafen- und Landschaftsdarstellungen aber auch auf Landkarten, Globen oder in der Goldschmiedekunst treten im 16. Jahrhundert hochinformierte Schiffsbilder zutage. Auch die in dieser Zeit entwickelten Embleme werden von zunehmend detaillierten Schiffsdarstellungen begleitet. Als Phänomen einer allgemeinen Welterschließung, die auch die maritimen Gefilde erfasste, verweist das Schiff als Bildvehikel nicht nur auf künstlerische und technologische Entwicklungen, sondern beförderte eine politische Ikonologie zugunsten neuer wirtschaftlicher Interessen. Im Rahmen einer internationalen Tagung vom 16.–17. Juni 2025 an der Universität Trier soll dieser Darstellungswandel von Schiffen zwischen 1450 und 1600 erörtert und diskutiert werden.

Bereits in der Antike dienen Bilder und Modelle von Schiffen als Motive des Transfers und Symbole dynamischer Machtentfaltung. Im Mittelalter wird ‚navis‘ begrifflich als Versammlungsort von Gläubigen verwendet. Auch in literarischer und philosophischer Hinsicht stellt das Schiff diachron eines der Hauptmotive metaphorischen Weltwissens dar. Zuvor symbolisch oder zeichenhaft eingesetzt, nimmt die Anzahl authentischer Schiffsbilder ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert signifikant zu. Diese Entwicklung veranschaulicht beispielhaft den Wandel bildgetragener Wissenssysteme in der Vormoderne.

Im Rahmen der Konferenz an der Universität Trier werden frühneuzeitliche Darstellungen von Schiffen hinsichtlich ihrer künstlerischen, technologischen, epistemischen sowie politischen Gehalte befragt. Die Veranstaltung des Faches Kunstgeschichte ist Teil der Forschungsinitiative Transmare, dem Trierer Institut zur interdisziplinären und epochenübergreifenden Erforschung des Maritimen und des maritimen Transfers von Menschen, Gütern und Ideen von der Antike bis zur Gegenwart (https://transmare.uni-trier.de). Die Tagung versteht sich insbesondere als ein Angebot und Forum für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, um eigene Forschungsprojekte zu präsentieren und zu diskutieren.

Wir freuen uns über Vorschläge für 20-minütige Vorträge aus den Bereichen Kunstgeschichte, Geschichte, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie sowie verwandter Disziplinen. Bitte senden Sie ein Abstract von 300–400 Wörtern sowie einen aktuellen Lebenslauf bis zum 23. Februar 2025 an: rath@uni-trier.de sowie an transmare@uni-trier.de.

English Version

Call for Papers

The Ship as Image (1450–1600)

International Conference, June 16–17, 2025, University of Trier

Organization: Jun.-Prof. Dr. Markus Rath (Art History) in cooperation with the TRANSMARE Institute, University of Trier

In the 16th century, highly informative images of ships appeared in religious and secular prints and paintings, in maritime port and landscape depictions, but also on maps, globes and in goldsmith’s work. The emblems developed during this period were also accompanied by increasingly detailed representations of ships. As a phenomenon of a general exploration of the world that included the maritime realm, the ship as an image carrier not only points to artistic and technological developments, but also promotes a political iconology in favour of new economic interests. This change in the representation of ships between 1450 and 1600 will be discussed and debated at an international conference to be held at the University of Trier on 16 and 17 June 2025.

In ancient times, images and models of ships were used as motifs for transmission and as symbols of the dynamic display of power. The term ’navis‘ was used to describe a meeting place for the faithful in the Middle Ages. From a literary and philosophical point of view, the ship is also one of the main motifs of metaphorical knowledge of the world in a diachronic sense. Previously used symbolically or allegorically, the number of authentic ship paintings increased significantly from the second half of the 15th century. This development exemplifies the transformation of pictorial knowledge systems in the pre-modern age.

The conference at the University of Trier will examine early modern representations of ships in terms of their artistic, technological, epistemic and political content. The event, organised by the Department of Art History, is part of the research initiative TRANSMARE, an interdisciplinary institute for the study of the transfer of people, goods and ideas from antiquity to the present (https://transmare.uni-trier.de). In particular, the conference will provide an opportunity and forum for young scholars to present and discuss their own research projects.

We welcome proposals for 20-minute papers in the fields of art history, history, history of science, philosophy and related disciplines. Please send an abstract of 300-400 words and a current CV by 23 February 2025 to: rath@uni-trier.de and transmare@uni-trier.de.

Vortrag von Stefan Hauser (Konstanz): Charax Spasinou. Hauptstadt der Mesene und Zentrum antiken Fernhandels

Am 13. Januar 2025 präsentierte der Archäologe Prof. Dr. Stefan Hauser (Universität Konstanz) im Rahmen des öffentlichen TRANSMARE-Forschungskolloquiums seine aktuelle Forschung zu Charax Spasinou, Hauptstadt der antiken Region Mesene.

Prof. Hauser beleuchtete die strategische Lage der Stadt am Persischen Golf, ihre Bedeutung als Handelsdrehscheibe zwischen Ost und West sowie die kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen, die sie prägten.

Spannende Einblicke in seine Grabungstätigkeiten und archäologische Funde rundeten den Vortrag ab.

Erfolg in Espo: Zwei Preise für E-Commerce Forschung

Wir gratulieren Prof. Dr. Bernhard Swoboda und Adrian Schütz, MSc., die beim Annual Meeting der European International Business Academy (EIBA) in Espoo (Finnland) im Dezember 2024 gleich zwei Auszeichnungen gewonnen haben:

Ausgezeichnet wurde ihr Paper „Institutional Distances and E-Commerce Firms‘ Standardization of Online Offers and Services“ als „Bestes Paper im Track International Marketing“ sowie mit dem „GSJ Global Strategy Research Best Paper Prize Runners-up“.

Damit legen die beiden TRANSMARE-Mitglieder eine entscheidende Grundlage für ihre zukünftige Forschungen mit maritimem Bezug.

Vortrag von Simon Lentzsch (Trier): „Massalia und Südgallien. Kulturkontakte, Kooperation und Konflikte am Golf von Lion (600–49 v. Chr.)“

Im Rahmen des Kolloquiums des Zentrums der Altertumswissenschaften der Universität Trier gab das TRANSMARE-Mitglied Dr. Simon Lentzsch am 9. Januar 2025 spannende Einblicke in sein aktuelles Forschungsprojekt „Massalia und Südgallien. Kulturkontakte, Kooperation und Konflikte am Golf von Lion (600–49 v. Chr.)“. Im Anschluss an den Vortrag wurde angeregt diskutiert.

Treffen der TRANSMARE-Mitglieder und Weihnachtsausklang

Am 11. Dezember 2024 fand unsere zweite TRANSMARE-Plenumssitzung in 2024 statt. Nach der Vorstellung unserer neuen Mitglieder, erhielten alle Anwesenden Einblicke in die Entwicklungen des vergangenen Jahres, darunter ein Update zur neuen Website sowie zur Schriftenreihe des Instituts, und Ausblicke auf das kommende Jahr.

Ein besonderes Highlight waren die Kurzvorstellungen laufender Projekte unserer Stipendiat*innen, die spannende Einblicke in ihre maritimen Forschungsthemen boten:

  • Mabi Angar, Begehrtes Blau. Lapislazuli / Ultramarin aus Badachschan im mittelalterlichen Mediterraneum
  • Carolin Böttcher, The Coastal Imagination: Irish Ecopoetics and the Limits of the Imagination
  • Hailian Chen, Mobilizing Global Matters: Shipping Intelligence, Media, and Commodities in China‘s Industrial Transition, 1850-1895
  • Afnen Habibi, Shipping Wine in Muslim Egypt
  • Ulrike Kern, Vom Seestück zur Seelandschaft und die Genese der Meeresdarstellung in der europäischen Malerei der Vormoderne
  • Alexander Strauß, Der antike Seehandel im Persischen Golf und Indischen Ozean

Der Nachmittag klang in gemütlicher Atmosphäre bei Glühwein, Saft und weihnachtlichem Gebäck aus und bot so auch Gelegenheit für Austausch, Vernetzung und das gemeinsame Feiern der Erfolge des vergangenen Jahres.

Wir danken allen Teilnehmenden und freuen uns auf die weiterhin gute Zusammenarbeit in 2025!

Unsere neuen Jeanne-Baret-Stipendiatinnen

Mitte November 2024 haben wir unsere drei neue Stipendiatinnen am TRANSMARE-Institut in Trier begrüßen dürfen. Herzlich Willkommen bei TRANSMARE an Dr. Mabi Angar, Dr. Ulrike Kern und Dr. Hailian Chen (siehe Bild, v. l. n. r).

Die drei Nachwuchswissenschaftlerinnen erhalten ihre Stipendien aus dem Jeanne-Baret-Förderfonds, der speziell Frauen in der Wissenschaft unterstützt und innovative Forschung zu maritimen Themen fördert. Ihre Forschungsthemen eröffnen neue Ansätze in der Auseinandersetzung mit maritimen Fragestellungen. Wir freuen uns auf die kommenden Monate, in der sie unser interdisziplinäres Team mit neuen Perspektiven bereichern und wünschen einen erfolgreichen Aufenthalt in Trier!

Mehr zur Stipendiatin Hailian Chen und ihrem fachlichen Hintergrund können Sie hier lesen.

JProf. Dr. Pascal Warnking erhält den ERC Consolidator Grant für sein Projekt „Maritime Dependencies in Antiquity“

Unser TRANSMARE-Mitglied Pascal Warnking, Juniorprofessor für Maritime Antike an der Universität Trier und affiliierter Senior Researcher am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), erhält für sein Projekt „Maritime Dependencies in Antiquity“ einen der renommierten ERC-Grants; der Europäische Forschungsrat fördert das Vorhaben in den nächsten fünf Jahren mit einer Höhe von zwei Millionen Euro.

Hier gelangen Sie zur offiziellen Pressemitteilung der Universität.

Ausgezeichnete Nachwuchsforschung

Vergangenen Mittwoch, am 13. November 2024, wurde Dorothee Fischer-Kuklau, TRANSMARE-Mitglied und Doktorandin der Kunstgeschichte, gleich doppelt ausgezeichnet:

Für ihren bildwissenschaftlicher Aufsatz zur Ikonografie von Wasserlebewesen, genauer Kugelfischen im 18. Jahrhundert, erschienen im interdisziplinären Sammelband Ichthyology in Context (1500-1880), erhielt sie den von einer Fachjury verliehenen Publikationspreis des Graudiertenzentrums der Universität Trier.

Zusätzlich überzeugte sie mit ihrem Kurzvortrag im Rahmen der Preisverleihung und wurde vom Publikum dafür mit dem auf 500 € dotierten Publikumspreis belohnt.

Wir gratulieren zu diesem Erfolg!

Hier entlag zur offiziellen Pressemitteilung der Universität.

Eröffnung des »»medienkunstcontainers

Am 12. November 2024 war es soweit: Der neue »» medienkunstcontainer, ein innovatives Projekt des »» generator | medienkunstlabor trier, wurde im Rahmen der offiziellen Feier zum Semesterauftakt an der Universität Trier feierlich eingeweiht.

Der Container, ursprünglich aus dem Transportwesen und der Binnenschifffahrt stammend, wurde speziell umgestaltet, um als mobiles Ausstellungsobjekt zeitgenössische Medienkunst in den öffentlichen Raum zu tragen. Das Projekt ist eng in die Lehre des Fachs Kunstgeschichte eingebettet. Studierende sind aktiv in die Konzeption und Realisierung der Ausstellungen eingebunden, was den Container zu einem innovativen Lernobjekt und Ort des kreativen Austauschs macht.

Die Einweihung auf der Forumsplatte von Campus I zog zahlreiche Kunstinteressierte, Universitätsangehörige und Medienvertreter*innen an. Kuratorin und TRANSMARE-Mitglied Larissa Wesp (Kunstgeschichte) sprach einführende Worte. Im Anschluss wurde das Kunstwerk Flow bestaunt.

Flow, ein beeindruckendes Video- und Animationswerk der Künstler Jonas Schöner und Alexander Wöhler thematisiert als dreiteilige Installation die visuellen und sinnlichen Qualitäten des Wassers sowie das Meer als Lebensraum. Durch Rückprojektionen auf die verglasten Flächen des Containers wird eine immersive, visuelle Erfahrung geschaffen, die das Publikum in die Welt des bewegten Wassers eintauchen lässt. In den kommenden Wochen wird das Werk immer morgens und abends gezeigt, sobald es dunkel geworden ist.

Der »» medienkunstcontainer wird in den kommenden Jahren nicht nur an der Universität Trier, sondern auch an weiteren Standorten in der Region zu sehen sein, um Kunst und Wissenschaft miteinander zu verbinden und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dr. Amir Ashur (Haifa/Tel Aviv/Princeton) und „Letters from the Cairo Genizah on Ships and Shipping“

Am 11. November fand das TRANSMARE-Forschungskolloquiums in Kooperation mit dem Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden statt. Unserer TRANSMARE-Stipendiat, Dr. Amir Ashur, gewährte Einblicke in historische Quellen wie Händlerbriefe auf Judeo-Arabisch, die in Workshop-Atmosphäre gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert wurden.

Wir bedanken uns für die Präsentation und die angeregte Diskussion im Anschluss!