Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel – Nautische Simulationen als Grundlage historischer Forschungen

Das Projekt „Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel – Nautische Simulationen als Grundlage historischer Forschungen“ ist ein Langzeitvorhaben der Universität Trier zur Erforschung antiker Handelsrouten. Ziel ist die Entwicklung des Digitalen Interaktiven Maritimen Atlas zur Geschichte (DIMAG) – eines Forschungs- und Informationswerkzeugs für Forschende und die interessierte Öffentlichkeit, das durch die Verknüpfung von Routensimulationen mit historischen und archäologischen Daten die Analyse von Warenströmen, Wirtschafts- und Kommunikationswegen ermöglicht.

In Zusammenarbeit mit Technik- und Naturwissenschaftler*innen der Hochschule Trier, des RGZM, der TU Hamburg-Harburg und des MIT in Massachusetts kann DIMAG eine präzise Simulation maritimer Routen bieten. Für jeden Tag eines Jahres kann das System die optimalen Hauptrouten verschiedener Schiffstypen sowie deren wahrscheinliche Fahrzeiten berechnen und visualisieren. Damit werden Handelsstrategien und Navigationsentscheidungen antiker Seefahrer und Händler nachvollziehbar – Erkenntnisse, die über klassische Quellen allein nicht zu rekonstruieren wären.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt erstreckt sich über neun Jahre und gliedert sich in drei Förderphasen, die jeweils unterschiedliche Regionen und Epochen der Antike untersuchen:

  • Phase 1 (bis Frühjahr 2024): Mittelmeerraum zur Zeit der römischen Kaiserzeit (1.–3. Jh. n. Chr.)
  • Phase 2: Klassisch-hellenistische Periode mit neuen Seegebieten wie Adria, Ostatlantik und Indischem Ozean
  • Phase 3: Spätantike mit Fokus auf den Schwarzmeerraum sowie maritime Verbindungen in Nordwest- und Nordosteuropa

Der interaktive Atlas wird als webbasiertes Geoinformationssystem bereitgestellt und zunächst für die römische Kaiserzeit nutzbar sein. Die Veröffentlichung ist für 2025 geplant, gefolgt von einer schrittweisen Erweiterung in den folgenden Förderphasen.

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